Ghana-Tagebuch Teil 4: Ankunft in Accra

Ich habe ein Problem und keine Ahnung, was ich tun soll. Ein panikartiges Gefühl kriecht mir den Nacken hoch. Ich atme tief durch. Nur nicht den Kopf verlieren, sondern in Ruhe nachdenken. Ich darf mir jetzt nichts anmerken lassen, immer lächeln. Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass es bereits 22:30 Uhr ist.

Die Landung war unkompliziert. Pünktlich um 20:20 Uhr setzte das Flugzeug auf. Nach der Landung hatte ich das Gefühl, als ob mir die Realität entgleiten würde. Alles fing an, merkwürdig zu werden. Das Flugzeug fuhr und fuhr und fuhr herum. Draußen war es dunkel und die Fenster beschlagen, so sah ich nur hin und wieder schwachen Lichtschein außerhalb des Flugzeugs, konnte aber nicht erkennen, wohin wir fuhren. Nach 15 Minuten Fahrt wurde ich unruhig. Nach 20 Minuten war ich überzeugt, dass der Pilot sich verirrt hatte. Weiterlesen

Ghana-Tagebuch Teil 3: Flug London – Accra

Seit 6,5 Stunden sitze ich im Flugzeug und es ist sterbenslangweilig. Hin und wieder bin ich aufgestanden, um mir die Beine zu vertreten und um mich umzusehen. Es sind nur wenige Weiße an Bord und zum ersten Mal erlebe ich den Umstand, mit meiner Hautfarbe aus der Rolle zu fallen. Die meisten Passagiere sehen nicht besonders glücklich aus. Ich kann es ihnen nicht verdenken, denn der Flug ist anstrengend. Alle machen einen grimmigen oder gelangweilten Eindruck und einige der Herren haben sogar während des Fluges eine Sonnenbrille auf der Nase, was ihnen ein perfekt mafiöses Erscheinungsbild gibt. Weiterlesen

Ghana-Tagebuch Teil 2: Flug Hamburg – London

Zwischenstation London-Heathrow! Wieder eine Premiere: das erste Mal auf der britischen Insel. Heute Morgen war mir gar nicht mehr wohl. Die letzte Nacht schlief ich sehr unruhig und langsam wird mir bewusst, wie unvernünftig ich bin. Ich reise ohne Reisegruppe und ohne Begleitung auf eigene Faust als weiße Frau nach Schwarzafrika. Aber jetzt gibt es kein Zurück mehr. Am Morgen fuhren meine Eltern mich zu dem Bus, der mich zum Flughafen in Hamburg bringen würde. Meine Mutter zitterte, als wir uns umarmten. Als ich mich umdrehte und mit meinen beiden Koffern und dem Handgepäck zum Bus ging, sah ich noch die Tränen in ihren Augen. Weiterlesen