419er

Beim klassischen 419er Scam werden jede Sekunde tausende von Mitteilungen großflächig und ohne Differenzierung an alle E-Mail-Adressen versendet, derer die Betrüger habhaft werden konnten. Sie bauen darauf, dass es in der Fülle der E-Mail-Empfänger einzelne Personen gibt, die diese Betrugsmails lesen und darauf reagieren. Sie erwarten, dass sich diese Menschen im Verlauf der Konversation in dem betrügerischen Netz verfangen, aus reiner Geldgier ihren gesunden Menschenverstand über Bord werfen und den ihnen aufgetischten Geschichten Glauben schenken.

Die meisten Menschen in unseren Breitengraden haben ein gesundes Misstrauen gegen diese 419er-Betrugsmails entwickelt und löschen sie in der Regel sofort aus ihren Postfächern. 419er (four one niner) nennt man auch die Betrüger, die diese Massen-E-Mails versenden. Der Begriff entstand aus dem Artikel 419 des nigerianischen Strafgesetzbuches, der diese Art des Vorschussbetruges unter Strafe stellt. In diesem Zusammenhang fallen auch häufig die Begriffe „Scam“ und „Scammer“. Scam ist das englische Wort für Betrug und bei den Scammern handelt es sich um die Vorschussbetrüger.

Aufgrund der Sprachbarriere blieb der deutschsprachige Raum lange Zeit relativ unbehelligt. Viele Menschen verstehen die Briefe nicht oder fühlen sich nicht angesprochen, weil ihnen die englische Sprache nicht so gut geläufig ist. Aber auch die Scammer lernen hinzu und immer wieder tauchen Mails in gutem Deutsch auf bzw. es werden die Empfänger zunehmend persönlich mit ihrem Namen angesprochen. Somit fallen auch bei uns noch immer Menschen auf die teilweise haarsträubenden Geschichten herein.

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