Online-Gefahren: Umfrage zeigt Auswirkungen der Cyberkriminalität

Pressemitteilung der Europäischen Kommission vom 22.11.2013:

Laut einer heute veröffentlichten Eurobarometer-Umfrage sind Internetnutzer in der EU sehr über die Cybersicherheit besorgt. So stimmen 76 % der Aussage zu, dass die Gefahr, Opfer von Cyberkriminalität zu werden, im vergangenen Jahr zugenommen hat; in einer ähnlichen Studie aus dem Jahr 2012 war dieser Anteil geringer. Auch mussten bereits 12 % der Internetnutzer feststellen, dass ihr Konto bei sozialen Medien oder ihr E-Mailkonto Opfer von Hackern geworden waren.

Zwar trauen sich 70 % der Internetnutzer in der EU zu, online einzukaufen oder Bankgeschäfte zu erledigen, aber nur rund 50 % entscheiden sich dafür, dies auch zu tun. Diese signifikante Lücke verdeutlicht die negativen Auswirkungen der Cyberkriminalität auf den digitalen Binnenmarkt. Auf die Frage nach den Gründen für die Zurückhaltung bei diesen Online-Tätigkeiten wurden vor allem zwei Faktoren genannt: der Missbrauch personenbezogener Daten (37 % der Antworten) und die Sicherheit von Online-Zahlungen (35 %).

„Diese Umfrage zeigt, wie negativ sich die Cyberkriminalität auf die Nutzung des Internet auswirkt: Zu viele Menschen verzichten darauf, sämtliche Möglichkeiten des Internet zu nutzen. Dies schadet der digitalen Wirtschaft und behindert unser Online-Leben. Wir müssen die europaweite Zusammenarbeit in diesem Bereich verstärken und aufbauend auf der Arbeit des Europäischen Zentrums zur Bekämpfung der Cyberkriminalität das Problem der organisierten Internetkriminalität an den Wurzeln packen“, so Cecilia Malmström, EU-Kommissarin für Inneres.

Ermutigend ist, dass sich im Vergleich zu 2012 mehr EU-Bürger gut über die Gefahren der Cyberkriminalität informiert fühlen (44 % gegenüber 38 % im letzten Jahr). Allerdings scheinen sie aus diesen Informationen nicht immer die nötigen Konsequenzen zu ziehen. So hat weniger als die Hälfte der Internetnutzer im Laufe des vergangenen Jahres ein Online-Passwort geändert (48 % – nach 45 % im Jahr 2012).

Die Eurobarometer-Umfrage, an der über 27 000 Personen in allen Mitgliedstaaten teilnahmen, lieferte u. a. folgende Erkenntnisse:

87 % der Befragten vermeiden es, personenbezogene Daten online mitzuteilen (leichter Rückgang nach 89 % im Jahr 2012).

Eine Mehrheit fühlt sich immer noch nicht gut über die Gefahren der Cyberkriminalität informiert (52 % gegenüber 59 % im Jahr 2012).

7 % der Befragten waren bereits einmal Opfer von Kreditkarten- oder Online-Banking-Betrug.

Die Anzahl der Nutzer, die über ein Smartphone (35 % nach 24 % im letzten Jahr) bzw. einen Tablet-Computer (14 % gegenüber 6 %) auf das Internet zugreifen, ist signifikant angestiegen.

Hintergrund

Die Europäische Kommission will den Kampf der EU gegen die Cyberkriminalität intensivieren und den Bürgern mehr Sicherheit im Internet bieten.

Das Europäische Zentrum zur Bekämpfung der Cyberkriminalität hat im Januar seine Arbeit aufgenommen und bemüht sich um gemeinsame EU-Aktionen gegen die Bedrohungen durch Cyberkriminalität (IP/13/13). Die Zusammenarbeit mit den Strafverfolgungsbehörden der Mitgliedstaaten und von Drittländern sowie deren Unterstützung sind ein zentraler Auftrag des Zentrums.

Im Februar hat die Kommission in Abstimmung mit dem Auswärtigen Dienst eine Cybersicherheitsstrategie der Europäischen Union angenommen (IP/13/94 und MEMO/13/71). Vorrangiges Ziel in diesem Bereich ist unter anderem, die Mitgliedstaaten bei der Ermittlung und Schließung von Lücken hinsichtlich ihrer Kapazitäten zur Bekämpfung der Cyberkriminalität zu unterstützen und die Zusammenarbeit zwischen dem Europäischen Zentrum zur Bekämpfung der Cyberkriminalität, den Mitgliedstaaten und anderen Akteuren zu verbessern.

Im August hat die EU neue Bestimmungen für einen besseren Schutz Europas gegen Cyberangriffe erlassen, indem u. a. die Nutzung sogenannter Botnetze (Netze infizierter Computer, deren Rechenleistung für Cyberangriffe eingesetzt wird) sowie anderer Werkzeuge von Cyberkriminellen unter Strafe gestellt wurde (MEMO/13/661). Zudem wurden neue erschwerende Umstände und strengere strafrechtliche Sanktionen eingeführt, um groß angelegte Angriffe auf Informationssysteme wirksam zu verhindern. Schließlich wird durch die Richtlinie auch die grenzübergreifende Zusammenarbeit zwischen Justizbehörden und Polizei in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union verbessert.

Die Eurobarometer-Umfrage wurde im Mai und Juni dieses Jahres durchgeführt.

Original-Artikel: http://europa.eu/rapid/press-release_IP-13-1130_de.htm

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