Wilhelmshaven (ots) – Die Polizei Wilhelmshaven / Friesland warnt zum wiederholten Male vor der Betrugsmaschine, die allgemein als „social engineering“ klassifiziert wird. In der Regel suchen die Täter in den sozialen Netzwerken nach ahnungslosen und alleinstehenden Opfern und geben vor, „in einer Notlage“ zu sein.
In einem aktuellen Fall in Wilhelmshaven fiel eine 62-Jährige auf den Trick herein. Der Täter behauptete, er sei in Kanada wohnhaft und berufstätig. Da er sich aber derzeit auf einer Seereise befinden würde, sei es ihm nicht möglich, an sein Bankkonto in Ghana heranzukommen, seine Bank würde aber vertretungsweise mit seiner Ehefrau kooperieren, die er aber ja nicht habe. Also bat er das Opfer, sich als seine Ehefrau auszugeben und anschließend um Übersendung von Geld.
Die 62-Jährige transferierte zunächst 2.000,- Euro und später nochmals 7.000,- Euro zugunsten des unbekannten Täters. Kurz darauf begann eine rege Korrespondenz zwischen dem angeblich ghanaischen Bankhaus und der Geschädigten.
Erst als die Bank plötzlich Mehrwertsteuer erhob und weitere 15.000,- Euro als Gebühren forderte,um ihrerseits 500.000,- Euro überweisen zu können, wurde die Geschädigte stutzig und stellte den Kontakt zu den unbekannten Tätern ein.
Die bisherigen Ermittlungen der Polizei Wilhelmshaven führen ins afrikanische Ausland.
Die Polizei warnt eindringlich vor dieser bundesweiten und seit Jahren praktizierten Betrugsmasche!
Die Polizei rät:
Behandeln Sie ihre persönlichen Daten, wie Adress- und Bankverbindungen stets als vertraulich!
Transferieren Sie kein Geld an Personen, die Ihnen nicht bekannt sind!
Reagieren Sie mit Argwohn, wenn Sie Nachrichten, Mails oder Anrufe von unbekannten Absendern oder Firmen erhalten.
Dies gilt in ganz besonderem Maße um ungewollte Mitteilungen von Banken, Kreditinstituten oder Geldtransfer-Dienstleistern, die Sie zu einer Zahlung auffordern.
Lassen Sie sich nicht einschüchtern, auch wenn Druck aufgebaut wird! Glauben Sie nicht alles, was Ihnen der unbekannte Täter weismachen will. Die Täter sind sehr kreativ, um sich das Mitgefühl und Vertrauen ihrer Opfer zu erschleichen.
Immer gilt der Grundsatz: Banken versenden keine eMails, um Vertragsmodalitäten zu übermitteln, Geschäfte zu regeln oder Zahlungsaufforderungen zu versenden.
Wenn Sie bereits eine derartige Nachricht erhalten haben und nicht sicher beurteilen können, ob die Absichten des Mail-Versenders krimineller Natur sind, wenden Sie sich umgehend an die Polizei
Für Beratungen steht Ihnen der Beauftragte für Kriminalprävention der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland, Dominik Tjaden unter der Rufnummer 04421/942-109 zur Verfügung.